Raupen
Jahrelang schon verwende ich das Buch der kleinen Raupe Nimmersatt im Frühjahr oder Frühsommer als Thema in der Sprachtherapie.
Warum?
Es ist reizend,
die Kindern können blättern,
sie können in Löcher puhlen,
sie können Essen sehen, das sie kennen
- und die meisten machen bald eifrig mit!
Ehe ich die Geschichte kurz erzähle, möchte ich noch auflisten, was im Folgenden zu finden ist:
Gerne erzähle ich das Buch vereinfacht.
Denn viele Kinder haben einen begrenzten Wortschatz.
Für sie wäre die Erwähnung der Wochentage, so wie es Eric Carle, der Autor des wunderbaren Bilderbuches, vorgesehen hat, zu kompliziert.
Ich erzähle in etwa: es ist Nacht, der Mond scheint, auf einem Blatt liegt ein Ei.
Am nächsten Tag scheint die Sonne. Aus dem Ei schlüpft eine kleine Raupe, sieh mal, da läuft sie.
Die Raupe hat Hunger.
Zuerst isst sie einen Apfel - chap, chap, chap - (umblättern!) da kommt sie wieder raus.
Dann isst sie 2 Birnen - chap, chap, chap - (umblättern!) da kommt sie wieder raus.
Danach isst sie 3 Pflaumen - chap, chap, chap - (umblättern!) da kommt sie wieder raus.
dann isst sie 4 Erdbeeren - chap, chap, chap - (umblättern!) da kommt sie wieder raus.
und zum Schluß isst sie 5 Orangen - chap, chap, chap - (umblättern!) da kommt sie wieder raus.
Aber sie hat immer noch Hunger:
Sie findet einen Kuchen ... und eine Melone.
Nun hat sie Bauchweh: "aua, aua, mein Bauch" jammert sie.
Sie ist ganz dick und isst nur ein einziges Blatt - chap, chap, chap.
Dann baut sie sich ein Haus und schläft. sie schläft lange
- und während sie schläft, da werden ihre Fühler länger, ihre Beine werden länger und ihr wachsen Flügel und wenn sie aufwacht, ist sie ein wunderschöner Schmetterling.
Meist reicht die Zeit und die Aufmerksamkeitsspanne noch, um mit dem einzelnen Kind eine Hexentreppe zu falten, damit es die eigene Raupe mit nach Hause nehmen kann:
Natürlich kann die Raupe auch gleich schon auf die Suche nach Futter gehen.
Interessant ist sicher, was das Kind sich für die Raupe ausdenkt.
Das Essen der Raupe hat sich Eric Carle gut ausgedacht: die Raupe isst weitgehend Dinge, die aus Zweisilbern bestehen, somit sind der Apfel, Kuchen, Lolli, Muffin, Käse und die Pflaume, Wurst, Birne leicht zu sprechen. Die Orange, die Erdbeere und die Melone sind schon etwas länger, vielleicht werden diese Wörter verkürzt gesprochen.
Da ich das Thema bereits viele Jahre einsetze, ist das erste AB auch schon entsprechend alt:
Früh dichtete ich auch schon ein Lied um, es ist das Lied:
"Ich bin ein kleiner Esel und wandre durch die Welt..."
Dann gibt es natürlich auch einen Sprechmalvers und einen Abzählvers zum Thema Raupe:
Der Anzählvers ist ganz kurz:
"Chap, chap, chap - du bist ab."
Wir wandern mit dem Finger von Blatt zu Blatt und malen das Blatt, auf dem wir enden, in einer Farbe eigener Wahl an. Derjenige, der als nächstes abzählt, überspringt das angemalte Blatt.
Nun ist viel Zeit vergangen,
ich setze das Buch der kleinen Raupe Nimmersatt nach wie vor gerne ein, um
Auch wenn noch nicht alle Ideen aufgelistet sind, sollen zumindest die beiden bunten Schmetterlinge ein kleine Abrundung bilden. Sie können mit Fingerfarben ausgedruckt werden oder mit Wachskreiden angemalt und anschließend für ein Fensterbild mit Speiseöl eingepinselt werden.
Um die Raupengeschichte besser erzählen zu können, habe ich die Raupe und ihr Essen ein weiteres Mal gemalt und darauf geachtet, dass die Anzahl der Früchte jeweils stimmt.
Beim ersten Termin mit 2 Mädchen schauten wir das Raupen-buch an und erzählten gemeinsam die Geschichte von der hungrigen Raupe.
Beim 2.Termin ließ ich die Mädchen die bunten Bilder ziehen und legen. Wir übten gemeinsam, wie die Dinge, die aufgemalt waren, heißen.
Nach den ersten 4 Bildern in der Reihe wiederholten wir sie nochmals: das Eis, der Apfel, der Lolli, die Raupe.
Dann zogen wir abwechselnd weitere Bilder: als Memorysatz waren alle Bilder 2x vorhanden und lagen immer hintereinander, sodass das eine Mädchen sagen konnte, was es gezogen hatte und das andere Mädchen mit sehr geringem Wortschatz genau dieses Wort nachsprechen konnte .
Als alle Bilder gezogen und benannt waren, holte ich das Buch hervor und wir blätterten Seite für Seite um.
Wir erzählten die Geschichte und suchten die passenden Einzelbilder, die wir dann zur Seite legen konnten.
Raupen erwürfeln
Gerne male ich mit den Kindern viele Raupen in den Farben des Farbwürfels an und erwürfele sie anschließend.
Weiß ist die Wunschfarbe, also sucht sich derjenige, der weiß würfelt, eine andere Farbe aus: "ich wünsche mir blau" und nimmt sich eine blaue Raupe.
Wer will, kann später auch noch Futter für die vielen Raupen malen oder die Raupen nach Farben sortieren und den roten Raupen rote Erdbeeren geben, den gelben Raupen gelbe Birnen geben usw.
Das Vorlagenblatt befindet sich unterhalb: --> darunter befindet sich noch eine weitere Variante!
Bei einem Mädchen bemerkte ich, dass ihr nur die Farbe grün geläufig ist.
Das Farbwürfelspiel bekam eine noch etwas einfachere Variante:
Sie bekam von mir 4 Raupen auf einem Blatt, die sie rot, gelb und blau anmalte.
Da sie grün kannte, nahmen wir grün hinzu. Entsprechend wurde die 4.Raupe grün gemalt.
Nun malten wir Essen für die Raupe in rot, gelb, blau und grün an.
Anschließend verteilten wir das farblich passende Essen.
Hier stand nicht das Satzmustersprechen im Vordergrund: "Die blaue Raupe isst eine blaue Wurst" usw.
sondern die Farbzuordnung und die Benennung der Farben.