Überlegen Sie kurz, ob folgende Fragen auf Ihr Kind zutreffen :
- Mein Kind spricht mit mir in kleinen Sätzen, die aus 3 – 5 Wörtern bestehen.
- Meistens verstehe ich mein Kind gut.
- Manches / vieles ist grammatisch schon richtig.
- Mein Kind versteht alles, was ich zu ihm sage.
- Es spricht auch mit anderen Menschen und wird weitgehend verstanden.
Wenn Sie bisher immer mit ja antworten konnten, sprechen Sie weiterhin viel mit Ihrem Kind, erklären Sie, schauen Sie gemeinsam Bilderbücher an, begleiten Sie Ihre Handlungen mit Worten, reden Sie beim gemeinsamen Spiel, beim Anziehen, beim Spaziergang ...
-> so lernt Ihr Kind neue Wörter hinzu und verbessert seine grammatischen
Ausdrucksmöglichkeiten durch die einfachen Sätze, die es von Ihnen hört.
Konnten Sie nicht alles bejahen, müssen wir genauer hinschauen und hinhören: ja / nein
Hören und Verstehen von Sprache/Gebrauch von Gesten ja / nein |
Reagiert Ihr Kind, wenn Sie es beim Namen rufen
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Reagiert es auf ein „nein“ von Ihnen, indem es mit der Handlung aufhört oder zu Ihnen schaut
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Schreckt Ihr Kind bei plötzlichem Lärm zusammen
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Versteht Ihr Kind Sie auch aus größerer (5 m) Entfernung
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Versteht es kleine Aufträge und führt sie aus
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Versteht Ihr Kind das meiste von dem, was Sie zu ihm sagen
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Antwortet Ihr Kind mit Gesten, wenn Sie es ansprechen, z.B. Kopfschütteln für nein / Nicken für ja hochgestreckten Zeigefinger für „horch“ und gespanntes Gesicht in die Hände klatschen für bitte - bitte
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Zeigt Ihr Kind mit Gesten (da es noch nicht sprechen kann) , wenn es etwas haben möchte, z.B. etwas zu trinken, ein Schmusetier o.ä. wenn es auf den Arm genommen werden möchte wenn sich jemand verabschiedet und Sie „winke-winke“ o.ä. sagen
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Verständigt sich Ihr Kind mit anderen Gesten, nennen Sie Beispiele:
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Hat Ihr Kind weitgehend den Mund geschlossen (statt meistens mit leicht offenem Mund dazusitzen, da es diesen Weg zur Atmung benötigt )
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Zur Sprache selbst ja / nein |
Ahmt Ihr Kind Geräusche nach vom Telefon, vom Auto, Staubsauger, Bagger...
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Macht Ihr Kind Tierlaute nach wie muh, hühühü, miau, ia, mäh, gagaga...
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Summt Ihr Kind mit, wenn Sie ihm vorsingen
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Spricht es viel vor sich hin, wenn es alleine mit Tieren, Autos oder Puppen spielt - evtl. kaum verständlich |
Hören Sie von Ihrem Kind Lautäußerungen, die es in bestimmten Situationen immer wieder gebraucht
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Spricht Ihr Kind einzelne Wörter nach, die es von Ihnen hört
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Wenn Sie Ihrem Kind einen ganzen Satz sagen, greift es dann einzelne Wörter von dem Satz auf und spricht sie nach?
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Spricht Ihr Kind diese einzelnen Wörter gut verständlich aus?
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Kann man an der Satzmelodie des Kindes Fragen oder Unmutsäußerungen erkennen?
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Probiert es von sich aus neue Wörter, die Sie in der passenden Situation verstehen können,auch wenn es stark vereinfachte Wörter sind wie „ato“ = Auto, „beze“ = Brezel, „bane“ = Banane, „hahe“ = Hase, „ate“= Katze
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Nennt Ihr Kind von sich aus einzelne Wörter wie Mama, Papa, da, ja, nein, auf, Ball, hoch, Auto, Eis, Bär, heiß ... Weitere Wörter:
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Kommen jeden Tag 3 – 5 neue Wörter hinzu.
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Verknüpft Ihr Kind diese Wörter zu kleinen Sätzchen: Papa Auto, Opa bumm, Mama Arm, da Auto, miau weg, sebe male, Ball ne, ää das, haben das, teine (kleines) Auto …, sodass Sie verstehen können, was Ihr Kind meint. Es sagt:
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Was fällt Ihnen zu Ihrem Kind sonst noch Wichtiges ein:
Th.Hiller |
Name des Kindes: Geb.datum: heutiges Datum:
Sollten Sie aufgrund der Fragen verunsichert sein, sprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt und überlegen Sie gemeinsam mit ihm, ob eine Untersuchung des Gehörs notwendig erscheint.
Besprechen Sie auch mit ihm, ob Sie sich konkretere Beratung in einer Frühförderstelle, in einer Sprachberatung an einer Sprachheilschule, bei einer Sprachambulanz oder bei einem Logopäden holen können.
Der Kinderarzt wird Ihnen geeignete Fördermöglichkeiten empfehlen. Er weiß auch, wer sich im Bereich der Frühstförderung am ehesten auskennt und Ihnen Hilfestellung geben kann, wie Sie Ihre Kommunikation mit Ihrem Kind am besten gestalten.
P.S. Freuen Sie sich, wenn Ihr Kind gerne mit Ihnen zusammen Bilderbücher anschaut und Sie ihm über die Bilder etwas erzählen können – Fernsehen ist für 2jährige Kinder noch völlig ungeeignet.
Theda Hiller, Sprachheillehrerin Calw
Erläuternde Gedanken
Aus meiner Arbeit mit gerade dreijährigen Kindern mit massivster Sprachentwicklungsverzögerung (SEV, bzw.SES) erwuchs ein Fragebogen für Eltern, aber auch für Kinderärzte und Erzieherinnen, die in der Frühbetreuung tätig sind. Sie können den Fragebogen auch gemeinsam mit den Eltern ausfüllen.
Die Fragen versuchen, die verschiedenen Aspekte der Sprachentwicklung zu umreißen: anhand des Fragebogens lässt sich erkennen, ob das Kind die Bereitschaft zur Kommunikation zeigt, ob Hören und Verstehen gut ausgebildet sind, und welche Formen von Sprachverhalten das Kind bereits entwickelt hat.
Die Fragen sind kurz, einfach und anschaulich gestellt, sodass die Eltern sich kleine Situationen vor Augen führen können, die ihnen helfen, die Fragen angemessen zu beantworten.
Die Kürze des Fragebogens soll eine gemeinsame Beantwortung erleichtern. Ebenso ist denkbar, dass man den Fragebogen den Eltern während der Wartezeit beim Kinderarzt zum Ausfüllen gibt, und der Kinderarzt sich vor dem Gespräch schnell einen Überblick über den Stand des zweijährigen Kindes verschaffen kann.
Theda Hiller, Sprachheillehrerin - ich sende Ihnen den Fragebogen gerne als worddokument zu: thjhiller@gmx.de