Wer wohnt in der Höhle? .....
Auf der Suche nach lautlich einfachen Wörtern stieß ich auf das zweisilbige Wort "Höhle".
Nach den Ferien zeigte ich einem Kind das Bild von der Höhle, und wir überlegten gemeinsam, welches Tier in der Höhle wohnt. Das dreijährige Kind, das noch nicht sehr viele Wörter in seinem Wortschatz hat und deswegen zur Sprachförderung kommt, nennt mir "Bär", andere sagen "Hund" oder "muh" (für Kuh) oder „Tiger“. So erfahre ich, welche Tiere die Kinder schon benennen können.
Wir können auch gemeinsam eine Höhle bauen, Tiere herbeiholen und diese nacheinander in die Höhle stellen. Vielleicht reiht das Kind zwei Wörter aneinander und sagt: "Hund Höhle" oder "Mauf (-s) Höhle". Es meint das gleiche wie ich: "Der Hund ist in der Höhle".
Weiß das Kind die Namen der Bauernhoftiere nicht, helfe ich nach und benenne sie. Neben den üblichen, leicht zu sprechenden Tiernamen Hund Huhn Hahn Kuh Pferd Ente ist auch der Esel geeignet. Die Ziege und das Schaf dagegen gelingen noch selten lautlich richtig, es sei denn wir sagen "mäh".
Wir können auch auf einer anderen Ebene den Wortschatz erweitern und neben die Höhle einen Turm bauen. Dann können die Tiere wählen: "Ich will zur Höhle" oder "Das Huhn will zum Turm" oder als Zweiwortsatz: "Huhn Turm."
Gelingen schon grammatisch einfache Sätze, können wir unser Spiel mit folgenden Worten begleiten: "Der Hahn fliegt zur Höhle, das Pferd läuft zum Turm." Bei Kindern, die das Verb ans Satzende stellen, heißt das zunächst meistens: "Pferd Turm laufen".
Zur Unterstützung des Sprachaufbaus bei Zwei- bis Dreijährigen ist es meine Aufgabe, dem Kind da weiter zu helfen, wo es am meisten Unterstützung braucht: sei es zunächst längere Zeit bei der Erweiterung des Wortschatzes oder dann ergänzend beim Aufbau einfacher grammatischer Strukturen oder auch vorsichtig beim Anbilden der richtigen Laute
- dies alles beginnt am besten mit lautlich einfachen Wörtern!
Herbst 2012