Ein langer Weg ...
Wenn die Kinder Sprache verstehen sollen und Sprache selber gebrauchen sollen, müssen sie von ihrer Umgebung viele Wörter hören - nicht aus dem Radio oder aus dem Fernseher, sondern mit persönlicher Ansprache und direktem Bezug!
Das heißt, wir müssen mit den Kindern sprechen.
Dadurch, dass wir langsam und in kurzen Sätzen sprechen, hören die Kinder die einzelnen Worte. Durch Betonung heben wir einzelne Worte hervor.
Der Bär hat eine H o s e.
Der Bär hat eine N a s e.
Der Bär hat zwei O h r e n, da ist ein O h r und da ist ein O h r.
Wir erzählen den Kindern viel, sprechen bei dem, was wir tun, begleiten den Kinderalltag mit Sprache.
Die Kinder verstehen viel, können aber vieles selbst noch nicht so geschickt ausdrücken.
Wenn wir uns darüber unterhalten, dass der Bär - der sich auf dem Bild unten für Fasching lustig verkleidet hat - mit seinem langen Nachthemd vorsichtig gehen soll, damit er nicht auf die Nase fällt, sagt ein Kind am Sprachanfang mit gut 2 Jahren vielleicht dazu: "hinfallt, Nase aua". Es versteht die Situation, kann aber nur notdürftig ausdrücken, was es sagen will.
Ein Kind, das schon in ganzen Sätzen sprechen kann, sagt vielleicht: "der fallt dann hin und macht sich aua und blutet" .
Ein großes Vorschulkind erklärt mit viel Sprachgeschick: "Der Bär muss aufpassen, dass er nicht über sein Nachthemd stolpert, weil er sonst hinfallen und die Nase anstoßen könnte, und die vielleicht dann blutet."
Dieses Kind hat den langen Weg / die Zeit gut genutzt und gelernt, sich sprachlich sehr differenziert auszudrücken.
Sollten die Sätze oben noch einfacher gehalten werden, hat der Bär einen Namen, er heißt Tom und wir sagen:
Tom hat eine H o s e.
Tom hat eine N a s e.
Tom hat zwei O h r e n, da ist eine O h r und da ist ein O h r.
Mit wenig Aufwand lässt sich der Bär verwandeln.
Auch bietet er Sprechanlässe über das Nachthemd, die Feder, die Socken oder das Herz.
Längere und schwierigere Wörter sind dann Nachthemd, Indianerschmuck oder Federschmuck, stolpern.