Adventszeit
Wenn ich in der Adventszeit in die verschiedenen Kindergärten gehe, fällt mir besonders die gemütliche Atmosphäre auf, die durch Tannengrün, Kerzen, Sterne, einen Weihnachtsweg über mehrere Tische, einen Fensteradventskalender oder eine Sockenschnur hervorgerufen wird.
Meine Spielideen passen sich natürlich der Jahreszeit an, auch wenn ich nach wie vor die Kindergärten zur Förderung der Sprache besuche.
Unter den 3 Rubriken
befinden sich jeweils Ideen für Sterne, Wolken & Co.
Neue Ideen in der Adventszeit - Sprachtherapie auf vielfältige Art
Im Jahr 2018 habe ich sehr viele Therapiekinder und versuche in kürzerer Zeit intensive Übungsphasen zu erreichen. Dennoch soll der Spaß und die eigene Tätigkeit nicht zu kurz kommen.
Beim ersten Spiel brauchen wir einen Farbwürfel und müssen Sterne in den Farben des Farbwürfels ausstanzen. Da das Kind noch sehr wenig spricht, üben wir die Farben und die Worte "groß" und "klein" - bezogen auf die Wolken, bzw. die Phrase "große Wolke" - "kleine Wolke". Beim 2.Spiel möchte ich den Laut /k/ am Wortanfang festigen. Dazu müssen wir 5 Sterne aus Rauhfasertapete mit den Farben des Farbwürfels anmalen. Anschließend nehmen wir ca. 10 kleine Bilder, die K-Wörter abbilden. Die 5 Sterne legen wir unterstützt von Sprache: "ich lege den roten Stern auf die Kiste" o.ä. auf die kleinen Bilder.
Mit dem Farbwürfel erwürfeln wir eine Farbe und müssen uns daran erinnern, was unter dem jeweiligen Stern liegt.
Beim nächsten Sprachspiel dürfen die Kinder selbst auswählen, ob sie einen großen oder einen kleinen Stern auf Rauhfaser anmalen wollen. Anschließend hole ich die Abbildungen von Sch-Bildern hervor, die die Kinder um ihre Sterne legen dürfen. Anschließend benennen wir gemeinsam die ausgelegten Sch-Wörter. Ein Kind mag sogar den Stern wegnehmen und sieht nun sehr deutlich die kleinen sch-Bilder.
Bei diesem Saugspiel möchte ich die schwache Mundmotorik aktivieren. Wir saugen viele Bilder mit den weihnachtlichen Motiven: Stern, Stiefel, Geschenk. Je nach Alter des Kindes können wir sie auf einen großen Stern saugen oder sortieren nach Motiv oder nach Farben oder aber eine Reihenfolge legen. Hier kann ich dann auch nebenher den schnellen Abruf beobachten: kann das Kind ohne zu zögern die verschiedenen Motive in der frei gewählten Reihenfolge benennen: Geschenk - Stern - Stern - Geschenk - Stern - Stern ?
Auch für Kinder, die nasal sprechen, hilft das Saugen dabei, die Muskulatur des Gaumensegels zu stärken. Zunächst saugen wir die Motive auf den großen oder den kleinen Stern. Aber damit ist nicht genug: wir saugen anschließend wieder alle Motive an und sortieren sie in Spalten - eine sehr ausgiebige "Saugstunde".
Beim folgenden Kind beobachtete ich einen schwachen Speicher. Wir üben gerade R-Wörter. Daher nehmen wir 2 Bilder, benennen sie, decken den Stern darüber und überlegen nun, was unter dem selbst angemalten Stern liegt. Dies gelingt bald gut. Ein Versuch, 3 Bilder unter den Stern zu legen, überfordert noch die Merkfähigkeit.
Abschließend noch ein Sammelsurium an Spielen:
Auf dem ersten Bild sieht man eine unterschiedlich lange Reihen von Sternen: wir haben sie aufgeklebt und tatsächlich anschließend auf jeden Stern - Reihe für Reihe - getippt und das /sch/ - Wort "Stern" gesagt. Das Kind hat nun den Auftrag zuhause sein Sternenbild an den Kühlschrank zu hängen und täglich die Reihen anzutippen und jeweils "Stern" zu sagen - ob er's macht?
Auf dem zweiten Bild malen wir einen Sprechmalvers: sum sum sum, ich laufe um den Stern herum. Auch hier wäre denkbar stattdessen bei dem fünfzackigen Stern 10 x das Wort Stern zu sagen!
Auf dem dritten Bild sieht man einen Tannenbaum. Bei zwei Kindern, mit denen ich mich gerade mit der schulvorbereitenden Phonologischen Bewusstheit befasse, bin ich einmal vom Reimen und Silbenklatschen abgewichen und habe Muster mit fester Reihenfolge für die Ketten an dem Weihnachtsbaum gemalt.
Beim letzten Kind haben wir S-Bilder wahlweise in den Socken oder in den Sack gesteckt.
Adventskalender - selbstgestaltet:
Dies kann ein Moos - Äste - Tiere - Kerzen - Weg auf der Fensterbank sein, der sich allmählich mit den Kindern gemeinsam entwickelt. Dies kann ein Dorf sein, bestehend aus lauter "Haustüten", die mit Kleinigkeiten gefüllt sind.
Oder es kann ein Sternenfenster sein, das sich allmählich mit selbst gebastelten Sternen füllt: Wir haben am 1.Dez. einen Stern ans Fenster gehängt, der von der Spitze nach innen geschnitten und anschließend mit einer Pricknadel mit Löchern versehen wurde - eine Arbeit, die auch Dreijährigen
- mit Hilfe? - gelingt. Es folgten weitere einfache Sterne, die mit einer Lautübung verbunden gemalt wurden oder mithilfe von ausgestanzten Sternen verziert oder auf Raufasertapete gemalt wurden - alles einfache Sternvariationen für jüngere Kindergartenkinder.
Direkt anschließend meine neue Idee zum Nikolaus:
Nikolaus
Sprechen und malen gelingen zusammen, wenn ich dem Kind anfangs das Malbild von Stiefel einmal vormale und ihm dann sage, was wir sprechen: