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Versuch der Anlautübung mit einem semantisch sehr ablenkbaren Fünfjährigen:

                                      (andere Hörspiele waren voraus gegangen !)

1.Spiel:

Wir haben 4 Bildkarten vor uns liegen, eine davon hat einen anderen Anfangslaut als die übrigen. Diese Bildkarte mit dem anderen Anlaut müssen wir finden.

Zuerst sage ich die Benennungen der 4 Bildkarten:„das ist ein Bär, das ist eine Leiter, das ist eine Banane, das ist eine Birne.“ Dann folgt die Frage: „Welches Wort hat am Anfang kein /B/ ?“ Darauf der Fünfjährige: „Leiter“. Gut gemacht, Bär, Birne und Banane fangen mit „B“  ( gesprochen b, nicht be ) an.

 

Bei Ameise, Affe, Ampel stört die Feder, bei Sack, Sonnenbrille und Sonne stört der Fuchs.  Nicht immer findet er die gesuchte Karte, z.T. rät er auch. Wir besprechen die Bilder und ihre Namen so lange, bis er das Richtige hat.

 

Neue Bilder liegen auf dem Tisch: Koffer, Käse, Fisch und Kuh, dazu sagt er: „Ich weiß, warum Kuh und Käse gleich ist: der Käse kommt von der Kuh.“

 

Als wir den Affen als Störkarte zwischen Feder, Fuchs und Fisch haben, sagt er: „Der gefällt mir nicht, der Schwanz sieht so tomisch aus.“

 

2.Spiel

Auf dem Tisch liegen 3 Tierkarten: Bär, Kuh und Fisch, und ich frage: „Wer hat am Anfang ein K-?“ Michel: „Die Tuh.“

 

Gleich drauf schnappt er sich den Käse: „Hm lecker, Käse, darf ich noch ein Stück probieren?“

 

Bei der nächsten Rätselfrage: „Was hat am Anfang ein B-?“ meint er: „Birne – böse Birne – hab noch schnell was davon gegessen.“

 

Kurz darauf geht es um den Anfangslaut der Leiter. „Ich bin geschwind hochgestiegen und hab Essen geklaut.“ Er schnappt sich den Fuchs: „Fuchs – ich hab ihn geröstet, war lecker.“

 

3.Spiel   –  einfachere Variation zu Spiel 1, um ihn wieder zu den Anlauten zurückzuholen:

Wir haben 2 gleich anlautende Benennungen und eine anders anlautende Abbildung. Er findet die gleichen Karten, dann will er auch mir ein Rätsel stellen, legt 3 Bilder hin und sagt selbst: „Die Ameise hat ein A-.“ Dann holt er andere Bilder: Bär, Birne und Koffer und fragt mich: „Was hat der Bär vorne?“ Ich antworte „B-“. Daraufhin stellt er mir das Rätsel: „Was hat am Anfang ein B-?“

 

Resümee:  Er hat den Spielablauf verstanden und kann inzwischen nach mehrmaligem Üben auch Anlaute heraushören. Aber er verfängt sich immer wieder in dem Inhalt und redet über die Dinge, statt über das Wort für die Dinge zu reden!

Wenn man in die Schule kommt, geht es aber um die Wörter selber, die aus Lauten in der gesprochenen Sprache und aus Buchstaben in der geschriebenen Sprache bestehen.

Und noch etwas: Er kann nun gut Anlaute heraushören und kennt die Unterschiede zwischen ihnen, auch wenn er sie selbst nicht sicher spricht: "Tuh" statt Kuh. Dieses  fehlerhafte Sprechen ist also kein Problem  des Gehörs, sondern des Artikulierens.

Th. Hiller

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